„Die
Legitimationsbasis für Bürgermedien könnte nicht besser sein“ konstatiert Kurt
Imhof anlässlich einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung 2012. Dafür
bringt er folgende Gründe:
1. Die Bürgermedien wurzeln im universalistischen
Anspruch auf Vernunft.
Damit
erbringt er den Schulterschluss zum Gedankengut der Aufklärung. Nach seiner
Ansicht vermögen es Bürgermedien religiöse und ständische Unterschiede zu
überwinden, es entsteht ein universalistischer Anspruch hinsichtlich Themen,
Meinungen und Akteuren. Dies bringt eine freie öffentliche Kommunikation hervor.
Menschen können auf Basis dessen Allgemeingültiges entscheiden und rechtsgültig
beschließen.
2. Die Bürgermedien wurzeln im dezentralisierten Räsonnement.
Pate für
diesen Gedanken stehen die dezentralen Versammlungsöffentlichkeiten der
Aufklärung, welche via periphere Kommunikationsströme Einfluss auf politische
Entscheidungsträger üben.
Um die
genannten Funktionen ausführen zu können, ergeben sich nach Imhof folgende Aufgaben
oder vielleicht besser Pflichten für den Bürgerjournalisten:
- Die Bürgermedien müssen sich an allen drei Leistungsfunktionen der Öffentlichkeit (Forumsfunktion, Kontroll- und Legitimationsfunktion, Integrationsfunktion) beteiligen.
- Die Bürgermedien müssen eine Ausfallbürgschaft für das kommerzielle Mediensystem übernehmen.
- Die Sichtbarkeit der Bürgermedien muss erhöht werden.
Idealerweise
wird es dem Bürgerjournalisten ermöglicht den genannten Pflichten nachzugehen.
Dies ist jedoch nicht ohne Weiteres möglich. Imhof formuliert daher folgende
Bedingungen, um die Pflichten als Bürgerjournalist angemessen wahrnehmen zu
können:
- Selbstverständnis der Bürgerjournalisten als universalistische Arena von segmentären, geschichteten und funktionalen Fragmenten von Gesellschaft.
- Routinierte Programmstrukturen und Inhalte binden ein potentielles Publikum.
- Bürgerjournalisten müssen sich der Medienlogik anpassen, einhergehend mit einer kritisch-reflektierten Beobachtung der professionellen Medien.
Zur Verortung der Bürgermedienmacher ist es
natürlich entscheidend Befürworter und kritische Stimmen zu kennen. Dies folgen
im nächsten Post, also dranbleiben!
Quellen:
Thunderhand (2008). Der „ECHTE“ Bürgerjournalist. URL: http://www.onlinezeitung24.de/article/1018
[08.06.2013].
Imhof, Kurt (2012).
Die Geltung der Bürgermedien in der Demokratie. Input für FES-Veranstaltung
„Bürger machen Medien. Medien machen Bürger“ Berlin, 25.10.2012. URL: http://www.fes.de/medienpolitik/pdf/20121025_Imhof_Text.pdf
[08.06.2013].
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